Gipfeltreffen mit der ÖBB

Heftige Proteste der Weidenbesitzern, dem WWF und Greenpeace, haben dazu geführt, dass sich nun auch die Politik eingeschalten hat.

Nicht zuletzt durch den öffentlichen Druck und der Kampagne durch die Vorarlberger Nachrichten. Auf Initiative unseres Landesrates Erich Schwärzler hat die ÖBB einem Gipfeltreffen mit den Weidenbesitzern zugestimmt. Die knapp 3-stündige Sitzung hatte einen Teilerfolg für uns Weidenbesitzer gebracht.

Das bereits eingeleitete Enteignungsverfahren konnte gestoppt bzw. bis auf weiteres Ruhegestellt werden

Der Kampf hat begonnen

Bauern bilden breite Front gegen den übermächtigen Gegner ÖBB. Über 100 Bauern sind von der Enteignung bedroht.

Inmitten unberührter Naturlandschaft soll ein grober Einschnitt in den natürlichen Pazülbach gemacht werden und über die Wasserscheide geleitet, dem natürlichen Abfluss unwiderruflich entnommen werden

Bei Alpen „fährt der Zug drüber“

Die ÖBB beabsichtigen, aus dem Pazüel-Bach und dem Zürsbach jährlich

ca. 25 Mio m³ Wasser zu fassen und zum Spullersee überzuleiten. Das Wasser des Pazüel-Baches stammt zur Gänze aus Quellen, die auf der Alpe Pazüel-Tritt entspringen und deshalb auch im Eigentum der Alpe sind.

Der mit diesem Projekt eng verbundene Wegbau  „Hohenwald“ von Klösterle zum Spullersee beansprucht in der Folge beträchtliche Schutzflächen und verursacht einen massiven Eingriff in die Klostertaler Bergwälder (=Natura 2000).

Ohne jemals eine Zustimmung von der Alpe Pazüel-Tritt erhalten zu haben, haben die ÖBB alle notwendigen Verfahren nach dem Wasserrecht, Naturschutzrecht und Eisenbahnrecht eingeleitet. Im naturschutzrechtlichen und eisenbahnrechtlichen Verfahren hat sich die Alpe klar gegen das Projekt ausgesprochen, ebenso die Alpe Zürs. Diese Einwendungen wurden von der Eisenbahnbehörde zurück gewiesen.

Den beiden Alpen droht nun die Einräumung von Zwangsrechten (= Enteignung).

Anfang Oktober hat das Land Tirol für das Projekt Beileitung Ost die naturschutzrechtliche Bewilligung erteilt. Für uns ist diese Bewilligung völlig unverständlich, weil das obere Lechtal massiv betroffen ist. Durch die geringere Wasserführung  würden sich die Lebensbedingungen für zahlreiche Kleinlebewesen und Fische stark verschlechtern.

 

Trinkwasser-Reserven zählen zu den wichtigsten Naturgütern, die wir haben und die es mit aller Kraft zu schützen gilt. Zürs bezieht bereits seit Jahren hochwertiges Trinkwasser aus diesem Quellbereich.

Das Wasser muss den Gemeinden und dem Land erhalten bleiben.

Hier geht es nicht um Ablösesummen! Die letzten Gebirgsbäche mit ihrem natürlichen Wasserfluss sollen erhalten bleiben und nicht dem Kommerz geopfert werden.

Es kann deshalb nicht sein, dass das Land Vorarlberg die Zustimmung dafür gibt, dass die Rechte am Pazüel-Bach an die ÖBB gehen.

 

„In allen Bereichen ist unser politisches Handeln vom Grundsatz der Nachhaltigkeit geprägt. Es geht darum, den Lebensraum in unserem Land so zu sichern, dass er auch für unsere Kinder erhalten bleibt.“ – Auszug aus der Broschüre „Wasser in Vorarlberg“, herausgegeben vom Amt der Vorarlberger Landesregierung 2008.


Nach meiner Vorstellung sollen die Verantwortlichen der Vorarlberger Landesregierung bei der Entscheidung über die naturschutzrechtliche Genehmigung die Interessen der Agrargemeinschaft gebührend berücksichtigen.


Für die Alpe Pazüel-Tritt:

Obmann Nessler Josef